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Das E-Rezept in Pflegeheimen

Letzte Aktualisierung: Feb 26, 2024 | Alle Beiträge, Branchennews, Fachliches, Sinfonie

Umgang mit dem E-Rezept in der Pflege

Das E-Rezept, als Teil der Digitalisierungsstrategie im Gesundheitswesen, ist eine elektronische Verschreibung und wurde am 1. Januar 2024 in Deutschland eingeführt, um das traditionelle rosafarbene Papier-Rezept abzulösen. Die Regulierung des E-Rezepts in Deutschland erfolgt durch das Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG). Ziel ist es, die Effizienz zu steigern, Fehler zu reduzieren und die Medikamentensicherheit zu verbessern.

Die Nutzung des E-Rezepts in der Heimversorgung ermöglicht es Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten, Medikamentenverschreibungen digital zu erhalten und zu verwalten. Dies vereinfacht den Prozess der Medikamentenbestellung und -lieferung und verbessert die Versorgung der Patienten. Langfristig werden eine entsprechende technologische Infrastruktur sowie der Zugang zu den notwendigen digitalen Diensten für den vollen Nutzungsumfang erforderlich sein. Möglichkeiten für die aktive Verwendung des E-Rezepts existieren bereits in Verbindung mit der Kommunikation im Medizinwesen (KIM). Dieser standardisierte E-Mail-Dienst ermöglicht die Nutzung des E-Rezepts schon jetzt. Nutzen Sie das E-Rezept via KIM mit Sinfonie.

Theorie und Praxis

In der Praxis werden zunehmend Stimmen in den Pflegeeinrichtungen laut, die zahlreiche Herausforderungen bezüglich der E-Rezepte aufzeigen. Beispielweise scheinen viele Arztpraxen den Papierausdruck mit QR-Code schlichtweg abzulehnen, da die aktuellen Verfahren des E-Rezepts nicht ausreichend bekannt sind. Laut Angaben der gematik gibt es gegenwärtig verschiedene Optionen für die Versorgung von Heimpatienten, die sicherlich noch ausbaufähig und nicht alle praxisorientiert sind.

Viele Wege in die Apotheke

Aktuell gibt es mehrere Wege, um E-Rezepte im Pflegekontext einzulösen.

Weg 1 – Der Weg über den Papierausdruck

Gerade in der aktuellen Einführungsphase ist dieses Thema sogar gesetzlich geregelt. So haben Patienten gemäß § 360 Abs. 9 des Sozialgesetzbuchs (SGB V) einen gesetzlichen Anspruch darauf, einen Papierausdruck zu erhalten. Der Prozess verläuft analog zu dem bisherigen Ablauf, wobei der einzige Unterschied der Rezeptcode auf dem Papierrezept ist, welcher dann von der Apotheke gescannt wird, bevor abschließend die Herausgabe der Medikamente veranlasst wird.

Weg 2 – Der Weg über die elektronische Gesundheitskarte (eGK)

Alternativ können die Vertreter der Pflegeeinrichtung, welche im Besitz der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) der Patienten sind, das Rezept mittels der Gesundheitskarte in der Apotheke einlösen. Dabei kann die Apotheke alle relevanten Gesundheitskarten einlesen und die Medikamente anschließend an die Pflegeeinrichtung zurückgeben.

Weg 3 – Der Weg via KIM über die Pflegeinrichtung

Rezeptbestellungen können heimbeliefernde Apotheken vorbereiten und über die Pflegeeinrichtung per KIM Arztpraxen zusenden. Das E-Rezept wird in der Arztpraxis ausgestellt und kann den Patientenausdruck per KIM an die stationäre Pflegeeinrichtung retour senden, welche diesen dann an die Apotheke weiterleiten kann. Die Apotheke kann anschließend den Rezeptcode dann vom Patientenausdruck abscannen und Medikamente an die Pflegeeinrichtung liefern oder abholen lassen.

Empfehlung

Um die erfolgreiche Einführung und Nutzung des E-Rezept-Systems in der Pflegeeinrichtung zu gewährleisten, sind vielfältige Vorbereitungen empfehlenswert, die eine enge Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen allen Beteiligten erfordern. Es ist wichtig, in den Dialog mit den zuständigen Akteuren zu treten, um unnötige Konflikte zu vermeiden und den Gesamtprozess zu beschleunigen. Durch diesen Austausch können verschiedene Vorgehensweisen bei auftretenden Anomalien, wie fehlerhaften E-Rezepten oder Problemen mit der Apotheken-EDV, abgestimmt werden. Eine offene Kommunikation und Koordination ermöglichen es, Herausforderungen effektiv anzugehen und die Effizienz des Systems kontinuierlich zu verbessern. Ebenso wichtig ist es, dass alle Beteiligten über die Vorteile des Systems informiert sind, einschließlich der erhöhten Effizienz und Sicherheit in der Medikamentenversorgung.

Sinfonie ist seit 30 Jahren im Sozialmarkt tätig und verfügt über umfassende Erfahrung in der Entwicklung von Softwarelösungen für Sozialeinrichtungen. Die Digitalisierung schreitet voran, und die Anbindung an die Telematikinfrastruktur ist ein wichtiger Schritt in der Digitalisierungsstrategie jeder Einrichtung. Wir beantworten gerne Ihre Fragen zu den Themen Telematikinfrastruktur und E-Rezept. Nehmen Sie Kontakt mit uns über unsere Telematikseite auf, und wir werden uns umgehend bei Ihnen melden.